h1

Verhältnismäßigkeit

6. August 2010

Am Mittwoch habe ich mit meinem Chor auf der Eröffnungsfeier der „Fiesta de la Nieve“ gesungen, die einmal im Jahr in Bariloche für eine halbe Woche gefeiert wird. Die Fiesta ist vor allem ein Touristenspektakel und wird traditionell mit einem Fackel-ski-lauf der Skilehrer eröffnet- das ist schon was!!

Am Ende der Eröffnungsfeier stand dann ein ca. 5 minütiges Feuerwerk-imposant. In Deutschland würde das nach Timons und meiner Einschätzung ca. 10-15.000 Euro also ca. 50-75.000 Pesos oder mehr kosten.

Schauplatzwechsel: Comedor Gotitas

Gestern hing dort ein großes Plakat mit der Aufschrift „Plan calor“ also „Plan Wärme“. Soweit so gut, dachte ich, denn während Bettina und ich schon mal Kinder bespaßten, haben Regi und Timon sich mit Iris, der Leiterin von Gotitas, unterhalten. Die erzählte dann, dass der „Plan calor“ zwei m3 pro Familie vorsieht. Und zwar nicht pro Woche, noch pro Monat, nein, pro Jahr!! 2 m3 reichen bei der Kälte, nach Einschätzung von Iris, für ca. 3 Tage.

Das in Bariloche, wo man theoretisch, mit Ausnahme weniger Wochen im Jahr, immer heizen muss.

Tja, das sind dann mal zwei sehr krasse Realitäten.


h1

la locura mundial!! Der Tag „danach“

4. Juli 2010

 Montag, 28.6

Von Anfang an habe ich gesagt „ich wünsche mir, dass Argentinien und Deutschland gar nicht, oder erst ganz spät auf einander treffen“ und jetzt haben wir den Salat.

Ich bin wirklich glücklich, dass mein Umfeld so fußball-moderat ist im Vergleich mit so einigen Gestalten, die zum Beispiel gestern Abend nach der gewonnenen Partie gegen Mexiko mal eben die Hauptstraße lahmlegten und mit allem möglichen (auch Topfdeckeln etc.) ihre Freude zum Ausdruck brachten. Da dachte ich auf meinem Weg durch das blau-weiße Treiben wirklich „die spinnen die Argentinier!!“

Eines muss man ihnen und vor allem den Kommentatoren aber lassen, so leidenschaftlich, durchdringend und langanhaltend kann NIEMAND den ich sonst kenne “ GOOOOOOOOOOOOL!“ rufen, wirklich nicht!!

Fußballwahnsinn kenne ich nach 2006 ja auch aus dem sonst eher besonnenen Deutschland (liebevoll „Schlaand“), aber die Aussage „wer die Spiele Argentiniens nicht guckt, ist kein Argentinier“ spricht, denke ich, für sich.

Jetzt erwarte ich also voller Anspannung den nächsten Samstag. Gestern wurde ich im Chor schon getröstet, dass wenn wir (in diesem Fall die Deutschen) verlieren würden, wir abends feiern gehen werden. Also keine Sorge, an die andere Möglichkeit, naja die ziehen wir (jetzt wir hier in argentina) erstmal nicht in Betracht:-)

Sonntag, 4.7

Ich hab mir das Spiel bei ner Freundin angeguckt und alle, die wir um 11 Uhr versammelt um den Fernseher saßen waren mehr oder weniger gespalten, über welches Ergebnis wir uns am meisten freuen.  Außer Timon, dem war das pupsegal:-) *gesunde Einstellung* Ich war Freitag und Samstag sicherheitshalber Östereicherin:-) Timon Ami, jaja

Also wir hatten viel Spaß beim Spiel, haben uns aber alle wenigstens ein Tor und am liebsten von Messi gewünscht, naja hat nicht sollen sein. Mein Chor hat aber, wie erwartet, echt gut reagiert, die Späße auf meine Kosten waren alle sehr erträglich und ich war auch nicht so gemein zu lästern. Mich hat nur verwundert, dass sie mir immerzu gratuliert haben,“ danke, aber ich war nicht dabei:-)“ Aber „felicitaciones“ heißt in dem Fall glaub ich auch so was wie „wie schön für dich“. Die Sache mit dem Nationalstolz, der in Deutschland ja vorbelastet ist, haben sie nicht verstanden, waren aber sehr interessiert, mal sehn vllt. gibts in der nächsten Chorprobe noch ne kleine Geschichtsstunde und Erklärung deutscher Mentalität aufgrund der Vergangenheit. Ich habe auf jeden Fall in den letzten 2 Monaten mit Bicentenario etc. viel gesehen,was mich zum nachdenken gebracht hat über Nationalität und Stolz, aber das ist sehr komplex und soll an anderer Stelle erzählt werden.

h1

Herbst/Winter in Bariloche (to be continued)

7. Mai 2010

Eine Nachbarin zu Hause in Deutschland hat im Herbst immer das schönste Haus weit und breit, da es voll mit Weinlaub bewachsen ist, dass sich herrlich färbt!

Ich habe in meinem neuen Barrio ein ebenso schönes Herbsthaus gefunden:

das farbenprächtige Herbsthaus

Tja und weil eben doch nicht mehr nur Herbst ist, sondern es schon sehr verdächtig nach Winter aussieht, hat es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag das erste Mal in diesem Jahr richtig geschneit, sogar bei uns im Tal, als ich abends vom Chor wiederkam, lag eine dünne Schicht auf den Autos.

Und so sah dann der von Mama und mir noch vor kurzem bestiegene Cerro Otto aus:

der Cerro Otto gepudert

Und so vielversprechend sieht unser Haus und Hof-Skiberg der Cerro Catedral von Ferne aus:

Ich habe wohl gerade das Gefühl für die lange Schreibpause entschädigen zu müssen/wollen;-)

h1

* Nachtrag: Fotos

4. Mai 2010

Küche und Wohnbereich und ein riesen Tisch

Ich liebe diese Theke

Santiago ist ein großer Motorradrennfahrer und weiß nicht mehr wohin mit den Pokalen, ich jetzt auch nicht mehr;-)

Schönes "Häuschen"

Blick von "meinem" Garten aus

Ja, so wohne ich nun km (ich korrigiere mich) 8.3!:-) und finde es toll mit einer Familie zusammen zu leben! So gibt es immer viel zu erleben;-)

h1

Umzug und Jahrhundertfund!

2. Mai 2010

Umzug?

Ja, ehrlich-ich bin umgezogen.

Jetzt lebe ich km. 8 zur Untermiete bei einer Familie, die 3 Kids am Primo Capraro hat. Meine neue Adresse teile ich auch noch mit, die Briefe, die noch auf die alte Adresse gehen, wird mir dann der liebe Timon zukommen lassen, der ist nämlich stolzer neuer Besitzer meiner alten Wohnung.

Ich bin gestern also mit 2 riesen Taschen/Koffern und ca.8 kleineren Plastiktaschen umgezogen…

Ja, da war ich auch überrascht!! Hab mich dann aber beruhigt, da ich gestern ja auch alle Kochsachen und Putzsachen etc. mitgenommen habe, die auf dem Rückflug dann nicht dabei sein werden, sodass ich recht positiv bin,  nicht zuu viel Übergewicht zu haben;-)

Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Internet sitze ich jetzt sogar in meiner Wohnung während ich diesen Artikel schreibe. Cecilia, meine sozusagen „Gastmutter“ ist nämlich echt patent und hat einfach den Router umgestellt.

Da, ich noch nicht alles eingeräumt habe, lade ich Fotos meines neuen zu Hauses erst morgen hoch.

So, jetzt aber zum Jahrhundertfund:

Da das Wetter gestern unheimlich toll war und es ca. 22 Grad draußen waren (sogar der Wind war warm), haben Cecilia und ihre Mutter gestern beschlossen Pilze zu sammeln und haben mich mitgenommen.

Da es die Tage vorher eigentlich gar nicht geregnet hat, waren wir auf eine Pleite gefasst, wie sie die Celler im letzten Herbst erlebt haben. JA, aber dann, nachdem wir uns fröhlich durchs Unterholz gekämpft hatten, kamen wir auf eine Wiese, auf der viele,viele Pinien wuchsen- beste Voraussetzung „hongos de pino“ (Steinpilze auf argentinisch) zu finden.

Pilze geputzt

Ab hier lasse ich Fotos sprechen:

der (Zauber)Pilzberg

Mir sei noch gestattet hinzuzufügen,

1. dass die abgebildeten Pilze nicht alle sind, Cecilias Mutter hatte bereits 2 große Tüten mit nach Hause genommen.

2. dass jede von uns durch die Zweige und das Gestrüpp auf dem Rückweg 3 große Tüten schleppen musste und das wir nur aufgehört haben zu suchen, da wir wirklich nicht einen Pilz mehr tragen konnten.

3. dass wir insgesamt 15 kg gefunden haben und wir gehen nochmal los:-)

h1

Bergfest!

3. März 2010

„todo cambia“

Unglaublich! Die Hälfte ist rum, die Hälfte der ersten Generation „kulturweit“ler ist wieder zurück in Deutschland und hat auch schon das Nachbereitungsseminar hinter sich, die zweite Generation nimmt in diesen Tagen Abschied von zu Hause um in ihr persönliches „kulturweit“Abenteuer zu starten und ich feiere diese Woche (zusammen mit Schulbeginn) das „kulturweit“-Bergfest.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau was ich davon halten soll!! Das erste halbe Jahr war sehr intensiv und ist in der Rückschau nur so verflogen, das liegt aber auch daran, dass ich die ersten zwei Monate zur Eingewöhnung benötigt habe und dann war schon bald das Zwischenseminar. Danach war Weihnachten mit Besuch von Timons Geschwistern und dann bin ich schon auf große Fahrt gegangen und hab in kürzester Zeit ein Mammutprogramm absolviert und jetzt bin ich schon wieder nen Monat hier.

Ich hab schon viel gelernt, am meisten über mich selber und mein Spanisch -an dieser Stelle muss ich mal angeben- ist vor allem durch das alleine reisen auch viel flüssiger geworden, diese Sprache macht mir unglaublich viel Spaß!! Jetzt liegt viel Schule vor mir und ich freue mich darauf! Auch toll ist, dass wir nachdem wir im ersten Halbjahr vor allem mit der Primaria gearbeitet haben, dieses Jahr den Schwerpunkt auf die Secundaria legen werden und das nochmal viele andere Erfahrungen bringen wird! Dazu kommt, dass ich in diesem Jahr in spanische Fächer wie Geschichte/Politik und Sportreinschnuppern werde, das wird bstimmt auch total interessant werden!

So nach einer kleinen Nach- und Vorschau sei Zeit für einen nachdenklichen Moment: Dieses Lied von Mercedes Sosa habe ich vorgestern zufällig gefunden und ich finde es wirklich sehr passend. Vor allem den Satz „que yo cambie no es extraño“= „dass ich mich ändere, ist nicht seltsam“ finde ich sehr wichtig. Natürlich bin ich auch mit dem Gedanken hierhin gegangen, dass ich mich verändern werde, aber wie und wie stark, das konnte ich ja nicht voraussagen und auch nicht steuern! Manchmal wünscht man sich mehr Veränderung manchmal weniger, da die Veränderung bewirkt, dass man den Rest auch daran anpassen muss. Und dann ist da immer die Aufgabe das alles unter einen Hut zu bekommen: Die alten Freunde und die neuen! Die alten Werte und die neuen! Die alten Gedanken und die neuen! Und manchmal wollen die partout nicht unter einen Hut passen! Tja und das hat mir vorher keiner gesagt und ich hab nicht drüber nachgedacht und jetzt steh ich davor und weiß nicht was ich davon halten soll! In Veränderung stecken so viele Chancen über die ich mich freue, aber auch viele schlaflose Nächte, wenn man sich nicht entscheiden kann! Was man davon hält muss ein jeder füt sich selber wissen, ich weiß für mich, dass noch viel ansteht und ich dankbar für die Chancen bin.

[youtube g8VqIFSrFUU&feature=related]

Todo cambia

Cambia lo superficial
cambia también lo profundo
cambia el modo de pensar
cambia todo en este mundo

Cambia el clima con los años
cambia el pastor su rebaño
y así como todo cambia
que yo cambie no es extraño

Cambia el mas fino brillante
de mano en mano su brillo
cambia el nido el pajarillo
cambia el sentir un amante

Cambia el rumbo el caminante
aunque esto le cause daño
y así como todo cambia
que yo cambie no extraño

Cambia todo cambia
Cambia todo cambia
Cambia todo cambia
Cambia todo cambia

Cambia el sol en su carrera
cuando la noche subsiste
cambia la planta y se viste
de verde en la primavera

Cambia el pelaje la fiera
Cambia el cabello el anciano
y así como todo cambia
que yo cambie no es extraño

Pero no cambia mi amor
por mas lejos que me encuentre
ni el recuerdo ni el dolor
de mi pueblo y de mi gente

Lo que cambió ayer
tendrá que cambiar mañana
así como cambio yo
en esta tierra lejana

Cambia todo cambia
Cambia todo cambia
Cambia todo cambia
Cambia todo cambia

h1

Zwei Gründe zu feiern!

19. Februar 2010

Grund Nummer 1: Mein Blog hat über 1000 Besucher:-)

Grund Nummer 2: Ich bin wohlbehalten von meiner Marathon-Argentinienrundreise zurück, habe mich wieder eingewöhnt in den Alltag (sehr merkwürdig die ersten Tage) und möchte euch mit diesen Impressionen an meinen Erlebnissen ein wenig teilhaben lassen!

h1

Champagner gabs doch!!

16. Februar 2010

Als hätte er meinen Blog gelesen und wollte mir eine Freude machen,  fragte mich der sehr aufmerksame Busbegleiter nach dem Essen doch glatt ob ich einen Champagner haben wolle.

Klar doch!! Und als Beweis habe ich gleich noch dieses Foto geschossen. In diesem Sinne Prösterchen!!

und Champagner gabs doch!:-)

h1

Kurze Verschnaufpause

14. Januar 2010

Jetzt reise ich seid 10 Tagen-recht kurz, eigentlich, wenn man bedenkt, was schon wieder so alles passiert ist! Von meiner „Probereise“ nach Chile wusste ich schon,dass die Tage unglaublich intensiv werden, aber in Chile bin ich mangels Hostels in Hospedajen untergekommen und das ist mit Hostles GAR NICHT zu vergleichen. Ich hab schon gute und auch schon ein sehr unterirdisches Hostel erlebt und unglaublich viele nette Menschen getroffen. Ich war in Hostels die überwiegend von Ausländern frequentiert wurden, in gemischten (wie z.B. in Mendoza) und auch in einem, in dem ausser mir nur Argentinier waren. Ich hätte nicht gedacht, dass ich schon so weit bin 48 Stunden auf spanisch durchzuhalten:-) Tolle Übung und sehr ermutigende Erfahrung!

Jetzt bin ich gerade in Cordoba, das war zwar nicht geplant, aber die Reise von San Juan wäre über Tucumán im Norden gegangen und hätte länger als einen Tag gedauert, das wollte ich mir dann doch NICHT antuen: Ich ertrage 3 oder 4 gewaltverherrlichende  Filme mit klangvollen Namen wie „Blut und Knochen“ *lecker* auf voller Lautstärke, aber mehr auch nicht!

So reise ich jetzt am 16.1 mit CamaTotal- also 1.Klasse (aber ohne Champagner:-( ) „nur“ 23 Stunden Iguazu entgegen, wenn ich so meine km zähle, erinnere ich mich an die Klagen wenn es im Urlaub mal 14 Stunden Fahrt in den Süden gab, wie sich die Relationen ändern!!

Ich nutze diese Stelle mal wieder für ganz herzliche Grüsse nach Celle, Bad Lauterberg, Chemnitz, Hamburg und alle andere Städte in Deutschland aber auch Übersee, an denen sich mir liebe Menschen aufhalten!!

Bis bald (oder auch nicht so bald;-) ) Eure Lotte

h1

Jetzt gehts lohos!

15. Dezember 2009

Eigentlich wollte ich einen Artikel über die Konzerte mit meinem neuen Chor schreiben, aber da bevor es nach Cordoba ging, einiges liegen geblieben ist, weil wir kurzfristig aufs Campamento der 7. Klassen gefahren sind, sind die Tage von Samstag bis heute nur so davon geflogen. Also muss der Artikel über die Konzerte des CCP bis nach meiner Rückkehr warten und ich melde mich mit diesem Artikel in aller Form ab: Es geht nämlich nach Chile. Genauer gesagt morgen erstmal nach Osorno, dort werde ich mich orientieren und hoffentlich gut beraten lassen vom örtlichen Reisebüro und dann je nach Lust und Laune am Donnerstag noch zum Lago Puyehue oder gleich zum Lago Llanquihue und ins (laut Internet) malerische Städtchen Pueto Varas weiterreisen. Weitere Ziele sind dann noch Puerto Montt und die Isla Chiloé, mal sehen, was ich alles schaffe!!

Ich freue mich auf die Tage und wünsche euch allen noch eine frohe Vorweihnachtszeit, die für michwahrscheinlich  nicht sonderlich vorweihnachtlich, aber dafür hoffentlich spannend und toll wird!!

Besondere Grüße (wozu hat man nen Blog, wenn man nicht mal grüßen darf :-)? ) gehen an meine Omas in Celle und in Bad Lauterberg (ich denke an euch!), die meine Reise bestimmt auf der Landkarte verfolgen werden, die Bewohner der Lachte 3, wo es im Moment noch ziemlich hektisch zu sein scheint;-) (ich hab euch ganz doll lieb!) und an meine Freunde in Celle oder der großen weiten Welt (ich hab euch lieb und freue mich über Post 🙂 ) Bis bald!

Zur Werkzeugleiste springen